Aktionsprogramm Kindertagespflege

Die Kindertagespflege hat im System der Kindertagesbetreuung insgesamt einen wesentlichen Stellenwert eingenommen. So sollten 30% der neuen Betreuungsplätze bis 2013 bei Tagesmüttern / Tagesvätern geschaffen werden. Daher startete das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Oktober 2008 das „Aktionsprogramm Kindertagespflege".

Es begleitete und förderte den quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung mit dem Ziel, die frühkindliche Förderung zu verbessern und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf herzustellen.

Potenzielle Tagesmütter/Tagesväter sollten motiviert werden, sich für diesen Beruf zu entscheiden und zu qualifizieren. Eine enge Kooperation mit den Ländern und der Bundesagentur für Arbeit war zur Gewinnung der Fachkräfte unerlässlich. Das Aktionsprogramm verfolgte damit die beschäftigungspolitischen Zielvorgaben der Europäischen Union und wurde aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Das Aktionsprogramm gestaltete sich wie folgt in 3 Säulen:

Säule 1:

Hier ging es um den Auf- und Ausbau von Strukturen zur Gewinnung, Qualifizierung und Vermittlung von Tagesmüttern und –Vätern. Aktuell sind 160 Modellstandorte in Deutschland ausgewählt worden.

Säule 2:

Ziel der zweiten Säule war es, die Tagespflegemütter und- Väter entsprechend des fachlich anerkannten Curriculums des Deutschen Jugendinstituts zu qualifizieren. Bund, Länder und die Bundesagentur für Arbeit einigten sich auf ein gemeinsames Gütesiegel für die Anbieter von Qualifizierungskursen.

Säule 3:

Mit der dritten Säule des Aktionsprogramms wurden Angebote zur Information und Beratung bereitgestellt. So bietet beispielsweise das Internetportal „www.fruehe-chancen.de" fundierte Informationen zur Kindertagespflege. Weiterhin richtet sich das Handbuch Kindertagespflege unter „www.handbuch-kindertagespflege.de" an Eltern, Tagespflegepersonen, Jugendhilfeträger und andere Interessierte.

Das Kreisjugendamt Bad Dürkheim im Aktionsprogramm Kindertagespflege

Als eines von insgesamt neun Jugendämtern in Rheinland-Pfalz war das Kreisjugendamt Bad Dürkheim seit dem 1.Januar 2010 Modellstandort im Aktionsprogramm Kindertagespflege. Für den Ausbau der Kindertagespflege im Landkreis Bad Dürkheim standen dem Kreisjugendamt Fördermittel zur Verfügung. Mit der Bereitstellung dieser Mittel war eine klare Erwartung an die Verbesserung der Kindertagespflege geknüpft hinsichtlich der Qualität des Ausbildungsstandards und der Förderleistung für die Tagespflegepersonen.

Da der Landkreis Bad Dürkheim eine Weinbauregion mit viel Fremdenverkehr und Gastronomie ist und die Schichtarbeit -bedingt durch die großen Betriebe in der näheren Umgebung- keine Seltenheit darstellt, sind Eltern aufgrund ihrer Berufstätigkeit auf flexible Betreuungszeiten angewiesen. Auch die Zunahme alleinerziehender Elternteile erfordert die Einrichtung flexibler Betreuungszeiten bzw. –Plätze. Es war und ist unser Ziel, den Bedarf der Eltern zu decken, indem wir die Tagespflege im Landkreis stärker bekannt machen und das Interesse bei Männern, genauso wie Frauen, an dieser Tätigkeit wecken.

Die Mittel aus dem Aktionsprogramm erlaubten uns eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, indem wir Plakate und Flyer bereitstellten und im Landkreis großflächig verteilten. Daneben nahmen und nehmen wir noch immer an Aktionen verschiedenster Art im gesamten Landkreis teil. 

Für eine bessere Erreichbarkeit bot die Fachberatung Kindertagespflege in unserem Sozialraumbüro in Haßloch einmal in der Woche eine regelmäßige Sprechzeit an. Inzwischen wurde dort die Stelle einer Fachberatung  fest verankert. Außerdem beschloss der Jugendhilfeausschuss eine Anhebung der laufenden Geldleistung für Tagespflegemütter und Tagespflegeväter.

Interessieren Sie sich näher für das Aktionsprogramm Kindertagespflege? Gerne können Sie mit uns Kontakt aufnehmen.

Landkreis Bad Dükheim
 
 

Das Programm wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.

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